Bei weitem nicht alle Bilder des Tigers haben etwas mit seinen Liedern zu tun. Manche erzählen eigene Geschichten, andere dienten wohl rein dekorativen Zwecken – vielleicht waren sie die kreative Beschäftigung für rastlose Hände, während ein ebenso rastloser Geist nach neuen Inspirationen suchte – und in wieder anderen arbeitet der Tiger Traumata aus seinem Leben auf, indem er düstere, blutbespritzte Ecken in Schlachthäusern und bebrillte Nonnen mit Rohrstock in der Hand malt. Auch in seinen Bildern hat sich der Tiger Willi in seinem Dschungel nie selbst zensiert, weshalb einige von ihnen recht starker Tobak sind. Wer sich an erigierten Penissen, geschlachteten Tieren oder an Bäumen hängenden nackten Frauenleichen stört, der sollte sich besser nicht in die letzten Winkel von des Tigers Bilderwelt wagen.
Thomas Merk