Pfui Deifi is des Leben schee

Pfui Deifi
is des Leben schee!

SCHREIN WIE A TIGER 

Bin in mei Fleisch neigschberrt 
Muskln ogschbannt schmerzverzerrt 
Tiaf im Hirn kocht d’Wuad
Hölle brennt im Bluad
I mächt raus aus meim Verstand 
Brich in mir an a Felsnwand

I mächt schrein wie a Tiger schrein

I friß in mi nei
Jetzt zreißts mi nacha glei
I friß wie a Stier – Hoaßhunga schreit in mir D’Bauchspeichldrüsn zuckt und schlogd 
Weil s’ so vui Freßn ned vadrogd

I mächt schrein wie a Tiger schrein

I stroaf durch Straß und Gass 
Mei Fleisch is hoaß und blass 
Wia i des Weibads siehg
Mei Bluad treibt fürchtalich
I frog s’: Wia wars denn mit uns zwoa 
Sie sogd: Hau ob Du Wichsa loß mi alloa

I mächt schrein wie a Tiger schrein

Hey Tiger hau endlich ob vom Zoo
Hey Tiger wos mächsd denn eigentlich no
WURSTSALAT

Drauß is stockdunkl i sitz im Auto drin
Wieder a so a Nacht wo i ned schlafa ko
Fahr einfach nur zua woaß ned wohin
An Wurstsalat denk i ma des waars jetza oder so 
Hoid beim nächstbesten Haus o
Kleb auf da Klingel
Macht mar a Weiberts auf im Negligé – huh
Wos mächtn na Sie do? frogts mi bei da Finstern 
An Wurstsalat! sog i, mei des waar schee

Mach mar an Wurstsalat, gimme a Coca-Cola 
a Mousse au chocolat, gimme a Kiss 
Tschugga-Baby sog i, mach ma La Ola
Loß ma d’Sau raus, spui ma Paradies

Sie nimmt mi bei da Hand, ziagd mi in Hausgang eine 
Hey man sogd s’ heit Nacht do griagsd du ois 
Inzwischen war no a endgeile Braut aufglaufa 
Pudlnackert a Leoparden-Stola um an Hois
Schloaft mi mit sanfter Gewalt über d’Hausgangfliesen 
in einen hohen weiten dunklen Saal
Mir san de lüsternen Schwestern hör i ’s no flüstern 
Tiger Willi wir bitten zur Damenwahl

Mach mar an Wurstsalat, gimme a Coca-Cola 
a Mousse au chocolat, gimme a Kiss 
Tschugga-Baby sog i, mach ma La Ola
Loß ma d’Sau raus, spui ma Paradies

cha cha cha
I SITZ AUF D’NACHT 
(alloa in meim Zimmer)

Unter mir an Stock tiefer wohnt a ältere Dame 
dann und wann triff i s’ im Treppenhaus
Diese Einsamkeit sogt sie mir dann immer 
diese Einsamkeit – i hoids boid nimmer aus. 
Da Herrgott wos hat er sich bloß dabei gedacht 
wiar a d’Welt erschaffen hat
Ma glaubts ned sogd s’ schaugt mi verzweifelt o 
Wos a Mensch ois aushalten muaß
Und wos er ois aushalten ko

Und i sitz auf d’Nacht alloa in meim Zimmer 
und i schau ins Fernsehn nei
mach ma an Kaffee grod aso wia immer 
D’Welt ziagt in farbige Buidl vorbei

Im Mai aufr a buntn Blumawiesn
grünt a großer oider Lindenbaum
In seinem Schatten küssen sich zwei junge Menschen
Ein kühler Wind bewegt die zarten Blätter kaum.
An da Straß vorn auf der Bank beim Apfebaumerl
Do sitzn im Sonntagsgwand a oida Mo mit seiner Frau
Sie starren ins Leere hoidn anander ganz fest bei da Hand

Und i sitz auf d’Nacht alloa in meim Zimmer
Der Uhrzeiger draht sie wia konns grod anders sei 
Auf de Foto von früher bin i jünger
Ansonsten bin i no der Oide des buid i mir ei 
Vorbei is längst nicht vorbei
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