Ende Oktober, die Blätter fallen von den Bäumen,
durch die kalte Nacht kommt eine Frau ohne Säumen
sie sagt vor sich hin immer zu „du kleiner Lausbub du“.
In ihrer zwei Zimmer-Wohnung im fünften Stock
liegt ihr kleiner Junge in seinem Bett und findet keine Ruh. Grod war s’ no in der Disco, sagt s’ ihram Mo.
Frau mit am kloana Kind is das letzte was i braucha ko
da schütt sie ihran Whiskey obe, ziahgt ihran Trenchcoat o. Macht se aufn Hoamweg, so schnell s’ grod ko.
In ihrer zwei Zimmer-Wohnung im fünften Stock
liegt ihr kleiner Junge in seinem Bett und findet keine Ruh.
Sie kommt zur Wohnung rei, macht s’ Licht o,
do steht er do ihr Bua in da Nacht.
Sie kippt an Whiskey obe, duad ihran Buam ostiern,
holt mitm Glasl aus, schmeißts eam ans Hirn.
Reißt Küchenschubladn auf, duad se a Messer kralln.
Um Gottes Wuin, laßts glei wieda foin
Da Bua rennt am Balkon naus, sie is eam nachegstiegn,
schlagt mitm Hirn am Glanda auf, a Wundn klafft, sie bleibt liegn. „Des woild i net“ schreit s’ da Bua jetz o
„Bitte Mama, steh wieder auf, i brauch di a so.“
Sie schiabt, er ziagt, sie schaffens in d’Wohnung.
Sie liegt am Teppichboden, er auf ihr drobn, so schlaffas ei.
Fleisch auf Fleisch, Bluad auf Bluad, flaggas do im Raum Ihre Lippn bewegn se, sie spricht im Traum.
Sie sagt vor sich hin, immerzu „du kleiner Lausbub du“
Um Stirn um Augn legn sich Schmerzen,
„du kleiner Lausbub“ sagt sie „I love you.“
A Jahr war umeganga, mit Freuden und Leid.
So tiaf is as Verlanga nach Glückseligkeit.
Ende Oktober, die Blätter fallen von den Bäumen,
durch die kalte Nacht kommt eine Frau ohne Säumen
sie sagt vor sich hin, immerzu „Du kleiner Lausbub du.“
Ihren Jungen hat man ihr weggenommen
Der liegt in einem Kinderheim in seinem Bett
und weint ganz leise vor sich hin, immerzu Uhuhu – immerzu