Grossglockner

Großglockner Blues

GROSSGLOCKNER 

Alle Sonntag is bei mir der Brauch
fahr i zum Relaxen in de Alpen,
wia andere Leit halt auch,
Gebirgsluft stimmt mi froh,
Gebirgsduft macht mi munter,
fahr i mit meiner Lebensabschnittsgefährtin
an Großglockner nauf und wieder nunter.
Mit der Josephine mach i des scho guat fünf Jahr 
sagt sie doch neilich:
I kanns net glaubn, wia bläd daß i war,
Mia glangts jetz, sagt sie,
kannst Du mir sagn, was das soll?
Ja mei, sag i, Josephine, i find an Großglockner toll.

Großglockner-Blues, Du und i,
mia ham uns gfunden irgendwie.
Alle Sonntag bin i dabei, 
Großglockner-Blues, you make me high.

D’Sonna lacht, Himme blau,
allenthalben Hitze-Stau.
Kumm i mit meim neuen Gspusi, der Hermine, 
an Großglockner runter, die Serpentine.
Sie duat mi kitzeln, sie duat mi wutzeln,
in d’Ohrlapperl einebeißen und dro zutzeln, da hat sie aa no so spröde Lippen,
das Unternehmen droht zu kippen.

Großglockner-Blues, Du und i,
mia ham uns gfunden irgendwie.
Alle Sonntag bin i dabei, 
Großglockner-Blues, you make me high.
LONELY BOY

I bin a recht a Gschamiger, bin eher scheu 
I’m just a lonely boy.
An meim freien Tag, da kenn i nix,
da steig i de Weiber nach, zefix!
A geiler Weiberarsch kann mi scho locka, 
da klingeln bei mir alle Glocka
I hab ma a Sprücherl zrecht glegt,
geht ma im Kopf umadum,
bloß i trau mi net, meine Lippen bleibn stumm: 
Baby I love you, Baby I love you,   gimme love

In Jamaika, Kingston Town,
gibt es wunderschöne Fraun
im Tanga gleitet die Calypso Queen
im offnen Cadillac auf dem Boulevard dahin,
lutscht Zitroneneis am Stiel, leckt sich de feichten Lippen, pfeift La Cucaracha, duat mit de Finger schnippen, 
schiebt ihren roten Mund ein wenig vor
und flüstert mir im Vorüberfahrn ins Ohr:

Lonely boy, geh einfach weiter,
ob es regnt, ob es schneit oder die Sonne lacht. 
Mia samma alle unterwegs, a jeder is streetfighter. 
Es gibt nur diese Welt, den Tag und die Nacht.
My Baby wohnt in der Näh von Afrika,
wo genau, des woaß i net,
i war erst oamoi und da im Dunkeln da.

Bei der Nacht strahlen ihre Zähn so weiß, 
glei weißer no als der Mond von Maratonga 
Diodl johugu Diodl johugu dididididi 
Tschugga Baby, sag i, I am so lonely.
BENE 

Daß da Bene scho vo Haus aus ned erwünscht war,
hod für sei Entwicklung scho a große Rolle gspuit. 
Wiara d’Welt gsehng hat, wollt er scho nimmer lebn, 
tief in seim Hirn drin war sei Fleisch scho voller Schuld. Zwanzg Johr später do hod a ois erfahrn
und er hod aa dann so einiges kapiert Es is eam gsagt wordn: Du host auf dei Geburt hi mit’ra schweren Stoffwechselstörung reagiert.
Da Bene, da Bene, er hod se ois aso zu Herzn gnomma. 
Da Bene, da Bene hod alle Schmerzn auf sich gnomma.

Mit neun Johr hams ’n dann in a Kinderheim abgschobn.
In guade Händ hods ghoaßn, von Klosterschwestern gführt. 
Unterdrückung und Schleg hods grad gnua gebn.
Des dauernde Schuld eiredn hod sei Seele bös berührt.
Boid scho wui er sich für ois Mögliche bestrafen
und es war eam grad aso, als waar er an allem schuld.
Sei Haut is voller Ausschlag worn und Wundn.
Er häd schrein kenna doch er hods trogn mit Angst und Geduld. 
Da Bene, da Bene, er hod se ois aso zu Herzn gnomma.
Da Bene, da Bene hod alle Schmerzn auf sich gnomma.

Als junger Metzger dann hod a schnell begriffn, 
daß ’s Lebm a Schreckn ohne Ende is.
Ois Erlösung von Bluat und vom Schlachtn
is a zu’ra Domina ganga, do war sei Paradies. 
Sein ganzen Wochnlohn legt er für Schleg hi, 
da Schmerz gibt eam Glück und baut’n auf.
I hob a Kreiz aufgricht, sagt da sei Herrin,
wennst an Fuffzger drauflegst, bind i di do nauf.
Da Bene, da Bene, er hod se ois aso zu Herzn gnomma. 
Da Bene, da Bene hod alle Schmerzn auf sich gnomma.

Im Fernsehn kummt a Sendung über a Madl,
die an Mukoviszidose leidn muaß.
Sie hängt im Sessl drin und schreit nach Luft und Atem, streckt oan Arm weg und ihran linkn Fuaß.
Ihr jungs Gsicht is von Schmerz und Angst zerrissn 
Schweiß und Entsetzn stengan ihr auf da Stirn.
In ihre Augn do konn ma deutlich lesn,
der Erstickungsanfall foltert ihra Hirn.

Wiar des da Bene siehgd, do is a tief erschüttert.
Er schaugd ins Wandeck nei wo bei andre ’s Kreiz drin hängt. 
Gott im Himmel schreid a und sei Stimm de zittert.
Huif doch dem Madl. Du host ihr schließlich ’s Lebm gschenkt. 
Und scho spürd a wia eam da Atem schwer werd.
Jetzt kriagd a Angst und fahrd ins Krankenhaus
Ja pfüadi Gott, do is a ja scho wieda,
ruaft von da Weitn scho da Chefarzt aus.
I bin scho gspannt wos a se heid wieda eibuid.
Der muaß wos findn auf Brecha und Biagn.
Wirklich, ois wos Recht is, sogd a drauf zum Bene
Sie ziagn as Leid o wia da Misthaufa d’Scheißhausfliagn.
Da Bene, da Bene, er hod se ois aso zu Herzn gnomma.
Da Bene, da Bene hod alle Schmerzn auf sich gnomma.

Amoi do woid da Bene a Madl lieben.
Sie hod ’n eiglon und hod a Essn gmacht.
Ganz jung wars nimma und a scho dreimoi gschiedn.
Sie hod an Bene as Bluad in Wallung brocht
In Gedanken hod a se ois aso schee ausgmoid.
Er war geil wia nia zuvor im Lebm
Und wenn i mi an ihr schuldig mach,
tauchts auf wiar a Berg ausm Nebel.
Er hods verdrängt und gsogd, es werd se ois ergebm.
Zur Begrüßung bringd a dreizehn rote Rosn. Sie bringt an Cognac 
und ma setzt se hi und redt wiars nur grod sei konn, 
sogd s’
i hob an soichan Durchmarsch, dauernd muaß i aufs Haisl naus. 
Mein Gott is des a Gfrett.
Voller Mitgefühl schaugd da Bene ihr ins Gsicht nei.
Sie rumpelt auf und lauft im Eilschritt naus.
Da foid da Bene d’Händ und spricht für sie a Fürbitt.
Es rauscht die Spülung ma hörts im ganzn Haus.
Plötzlich rumorts beim Bene im Darm und Mogn.
Wia sie zur Tür reikummt da muaß er naus aufs Klo.
Und so is dann den ganzn Abend weiterganga.
Im großn und ganzn waars des dann a scho.
Da Bene, da Bene, er hod se ois aso zu Herzn gnomma.
Da Bene, da Bene hod alle Schmerzn auf sich gnomma.
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