Gedichte

Gedichte

Und ich gehe hinaus

Ich gehe hinaus in den Frühlingsmorgen 
Ich gehe hinaus in den sonnigen Tag
Die Vögel singen was soll ich mich sorgen 
Soll es doch kommen wie es mag
Und wenn meine Wege durch die Hölle gehen 
und wenn meine Augen all die Schrecken sehen 
und wenn man mich foltert
und wenn man mich schlachtet
wenn man mich ablehnt und mich verachtet 
und wenn man mir alle Lust verwehrt
und wenn man mich in ein Irrenhaus sperrt I
ch gehe hinaus in den Frühlingsmorgen. 
Ich gehe hinaus in den jungen Tag
Ich ängstige mich     verfluche die Sorgen 
Soll es doch kommen wie es mag

Prächtig in Sarg und Leichentuch
liegt im Schlachthaus der Herr aufgebahrt.
Es wärmt und verschönt ihn das tierische Blut. 
Das Schreien der Engel erstickt in der Glut
von Höllen- und Himmelfahrt.
Opium

Blaue Blätter der hohen Buchen,
beweinen im Wind mein letztes Geleit. 
Gräser verschließen die blutenden Wunden 
Sterne trösten weit, so weit.
Mein Haus

Ich laufe in die Nacht hinaus, durchgehe Stadt und Feld. 
Weiter, weiter, immerzu,
weil mich die Liebe quält. 
Wie ich mich auch zerstöre, 
sink ich in mein Haus.
Gänge zugeschüttet.
Ich komme nicht heraus.
Vergessene Gärten

Die Worte höre ich kaum weiter. 
Ein Sonnenbau umgibt mich leicht. 
Im Tode blühe ich viel schöner,
als damals in vergessenen Gärten.
Königsdame

Die dicke Ordensschwester führt an der Hand 
ein zartes Mädchen in das Bett.
Wenn du noch einmal aus dem Zimmer kommst, 
verstriem ich dir den Arsch!
Ich will jetzt keinen Ton mehr von dir hören! 
Das Kind liegt stumm zur Nachtruhe
im schwarzen Zimmer.
Vor allem

Vor allem Liebling die Nacht ist lang 
Schau die verfallenen Scheunen
Sie stehen schon im Grabgesang
Es springt Dein Fleisch mich zuckend an 
Frisch nackend blumenschön
Ich will Dich sehen
muß Dich anfassen
Du hast mich viel zu früh verlassen 
Vor allem Liebling die Nacht ist lang
An Jahwe

Am See, es drängt zum Abschied, 
zum Entschluß.
Allein bin ich mit Nacht und Nebel, 
in kalter Ewigkeit aus leerem All. 
Der letzte Stern verglüht,
sinkt krank ins Meer.
Und bleiben kann ich hier
nicht länger,
in Schuld
und übergroßer Furcht!
Lichtjahre gehen dunkel,
entleibt zum nächsten Ort.
So such ich Dich
mit blutbefleckten Mörderhänden. 
Hab Balken kreuz und quer im Hirn, 
und nichts und niemand wartet.
Da ruf ich: „Jahwe, hilf mir bitte!“ 
Ich will es schreien! Schreien!
Und bleibe stumm.
Warum

Zeugen schweigen blutig Tränen, 
fluten Schwüre übers Land.
Licht aus Stein es trauert alle, 
schwarzer Kränze Liebespfand. 
Nächtens schwindeln Lilien feuchter, 
von der Bräute keuscher Hand. 
Gelassen hab ich meine Freude, 
vergessen was ich schon empfand. 
In den Wäldern liegen Sterne, 
versengt der Gipfel Abendkleid.
Bin voll Schmerzen meiner Wonne, 
Leiden nah und doch so weit.
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